Fliegenbinden Trockenfliegen

Die Rehhaar Caddis


Die Rehhaarcaddis ist eine der am weitest verbreiteten Köcherfliegen Imitationen. Es gibt dieses Muster in unendlich vielen Variationen. Diese können in den verwendeten Farben liegen, aber ebenso in den Materialien. Schon allein der Unterschied zwischen Sommer und Winterfell. Sie ist eine super Allround Fliege und gehört eigentlich zu den Trockenfliegen. Beste Schwimmeigenschaften kombiniert mit einer tollen Silhouette erklären ihren großen Erfolg. Für den Fliegenfischer ist sie selbst im Weißwasser noch gut zu sehen. Oft genug wird die Rehhaar Caddis aber auch mit einem sehr kurzem Flügelstummel als Auskriecher knapp unter der Oberfläche gefischt. Dabei kann es dann zu heftigen Attacken aus der Tiefe kommen. Die Fische kommen mit sehr hoher Geschwindigkeit an die Oberfläche, erwischen das Muster zwar noch, können den eigenen Schwung aber nicht mehr abbremsen. Das führt dazu, dass die Wasseroberfläche vom Fisch durchbrochen wird und dieser recht hoch oder auch weit durch die Luft fliegt. Das kann im Sommer bis Spätsommer oft an den verschiedensten Gewässern beobachtet werden. Hier eine Bindeanleitung zum Fliegenbinden der Rehhaar Caddis.

1. Damit das folgende Material ordentlich hält, ist eine gute Grundwicklung sehr wichtig! Gut ist es, wenn es keine unbedeckten Stellen am Kakenschenkel gibt. Am besten sauber Wicklung an Wicklung arbeiten.

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2. Danach wird hier eine braune Hechel am Hakenbogen eingebunden. Wichtig ist, dass der eingebundene Kiel weder wackelt noch rutscht. Anstatt der braunen Hechel können ebenso graue, schwarze, olive usw verwendet werden.

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3. Etwas Dubbing an den Faden spinnen. Das Ergebnis wird dann um den Haken gewickelt um den Körper zu bilden. Wenn der Körper zu dünn ausfällt, können anstatt einer auch zwei oder drei Wicklungen übereinander gelegt werden. Auf jeden Fall dabei ausreichend Platz zum Hakenöhr freilassen.

4. Die Hechel nach vorn winden aber ebenfalls ausreichend Platz zum Öhr lassen, dort kommt gleich das Rehhaar hin. Hechel NICHT abschneiden, die wird später noch gebraucht.

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5. An diesen Platz wird ein Büschel Rehhaar gebunden. Vorher im Haaraufstosser die Haarspitzen egalisieren. Darauf achten, dass das Büschel nicht zu stark ist, sonst steht alles kreuz und quer.

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6. Außerdem schneide ich das Büschel vor dem einbinden mit einem Schnitt in der Länge passend, später hat man sonst Mühe um das Öhr herum alles sauber zu schneiden. Beim einbinden sollten die Haare NICHT über das Öhr hinaus stehen.

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7. Mit der Resthechel einige Wicklungen zum Öhr machen. Das ist besonders wichtig, damit die Fliege die richtige Balance hat. Durch die vorderen Hechelwicklungen wird das Vorderteil etwas aus dem Wasser gehoben.

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8. Bevor der Kopfknoten gebunden wird den Faden etwas mit einem wasserfesten Stift einfärben, fertig. Wenn die Farbe des Stiftes getrocknet ist, braucht man keinen Lack mehr zur Sicherung des Knotens.

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Diese Fliege kann, nachdem sie über ein Stück mit der Strömmung abgetrieben ist, auch sehr gut im Swing gefischt werden. Ich habe mit diesem Muster auf Hakengröße vier gebunden schon sehr erfolgreich auf Steelhead gefischt. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Nachbinden und Fischen, Wolfgang

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Zum Fliegenbindematerial

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