beim Fliegenfischen

Fragen und Antworten - Fliegenfischen, Fliegenbinden

Fliegenfischen, Fliegenbinden und Materialien, häufige Fragen


Hier möchte ich häufig gestellte Fragen behandeln. Ob in den Kursen, auf Messen, beim Fischen oder am Fliegenfischer Stammtisch, bewegen immer dieselben Fragen die Gemüter. Die Antworten die, hier zu Papier bringe, spiegeln meine Erfahrungen wieder.

Fliegenfischen ohne Kurs?

Worauf bei der Fliegenrute achten?

Welche Rute, Rolle und Leine?

Welche Fliegenleine?

Fliegenrolle mit oder ohne Bremse?

Warum so teuer?

Trockenfliegen, Nymphen, häh?

 

1. Ist es möglich, das Fliegenfischen ohne Hilfe oder ohne Kurs zu erlernen?

Natürlich ist es möglich. Es ist sehr schwierig zu beurteilen, wie viele der aktiven Fliegenfischer einen oder mehrere Kurse durchlaufen haben, die Mehrzahl ist mit Sicherheit ohne Fliegenfischer Kurs am Wasser unterwegs. Ich selbst habe bis heute keinen Kurs besucht, nicht zum Fliegenfischen oder Fliegenbinden. Heute darf ich auf Messen beides vorführen. Der Unterschied, ob mit oder ohne Kurs, liegt vor allem in der Anfangszeit. Meiner Einschätzung nach spart sich ein Anfänger mit einem Kurs zwei bis fünf Jahre, je nachdem wie aktiv er ist. Eines der größten Probleme liegt darin, die Fehler die ein Selfmade - Fliegenfischer unweigerlich hat, im nachhinein wieder auszumerzen. Noch einmal zu mir selbst: Ich hatte immer das Glück, im richtigen Moment über einen Fliegenfischer zu stolpern, der mir zu diesem Zeitpunkt einiges voraus hatte. Ob Hans Gebetsroither  oder Frank de la Porte, beide haben meinen Wurf nachhaltig beeinflusst.

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2. Was für eine Rute, Rolle und Schnur brauche ich?

Ein Thema, über das endlos diskutiert werden kann. Mal anders herum: Mir ist nicht bekannt, dass es ein Auto gäbe, mit dem man 300 Personen auf einmal befördern kann, mit 300 km/h und das bei 3 Liter Verbrauch. Mit derselben Ausrüstung auf Forellen, Äschen, Tarpon, Waller und weiße Haie fischen funktioniert auch nicht! Bleiben wir bei unseren heimischen Gewässern und Fischarten, Forellen und Äschen im Fließgewässer: Die Ausrüstung zum Fliegenfischen sollte in der Schnurklasse fünf oder sechs gewählt werden, je nachdem welches Gewässer befischt wird. Ist an der Wiesent oder Pegnitz eine fünfer voll ausreichend, kann man mit der gleichen an der Isar oder am Lech schnell unterdimensioniert sein. Die schwerere Fliegenfischer Ausrüstung, die sechser, wird einem Anfänger den Wurf deutlich erleichtern. Die Länge ist auch wieder stark vom Gewässer, oder vom Köder abhängig. Zum Trockenfliegenfischen reicht eine Länge der Fliegenrute von zwei Metern oder kürzer, beim Nymphenfischen sollten es besser 2,70 Meter sein.

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3. Die Fliegenrute:

Eine Rute zwischen acht und neun Fuß ( 2,45 m bis 2,75 m ) ist sicher kein schlechter Einstieg. Soll ausschließlich mit der Trockenfliege gefischt werden, kann diese auch deutlich kürzer sein. Längere Fliegenruten bieten einfach mehr Möglichkeiten, besonders wenn auch mit Nymphe und Streamer gefischt werden soll. Einem Anfänger eine Rute über neun Fuß zu empfehlen ist wiederum äußerst heikel. Die Gefahr einer Sehnenscheidenentzündung nimmt dann deutlich zu. Die Schnurklasse richtet sich dann wieder nach Gewässergröße, Fließgeschwindigkeit und Wassertiefe. Sind das doch die Faktoren, die das notwendige Gewicht einer Nymphe bestimmen. Klasse fünf bis sechs passt aber in den meisten Fällen. Bei der Klasse sechs spürt der Anfänger auch mehr von der Aktion der Rute. Apropos Aktion. Die Auswahl Möglichkeiten beschränken sich hier auf drei grundsätzliche Aktionen: Spitzenaktion, semi-parabolisch oder parabolisch. Spitzenaktion heißt, dass der Spitzenteil der Rute ( die oberen 30 bis 50 cm ) deutlich weicher ist als der anschließende Rest der Rute. Bei einer semi-parabolischen Rute reicht der weichere Bereich von der Spitze bis in die Mitte der Rute. Eine parabolische Aktion ist bis an oder in den Griff der Rute zu spüren. Toll, und jetzt? Die Spitzenaktion unterstützt den Wurf gewaltig. Dadurch, das nur eine sehr begrenzter Teil der Rute arbeitet, fallen Wurffehler nicht so schwer ins Gewicht. Auf der anderen Seite braucht es ein gutes Maß an Übung,, um nicht bei jedem Biss das evtl. nur 0,14er oder 0,12er starke Vorfach abzuschlagen. Die parabolische Aktion ist in der Regel die gemütlichere Seite. Sie drillt fast von allein und lässt den Fisch schneller ermüden. Die Anzahl der Vorfachbrüche nimmt deutlich ab. Leider hat die Geschichte auch einen Haken. Der Durchmesser der Schnurschlaufe nimmt bei einem ungeübten Werfer überproportional zu. Das kommt ganz gut bei jeder Art von Wind. Eine semi-parabolische Aktion ist nicht nur für den Anfänger eine gute Wahl. Sind mit dieser doch sehr ordentliche Würfe möglich und das Drillverhalten ist auch im Ordnung. Übrigens, glauben Sie bitte nicht, dass wenn Sie sich diesem Hobby verschreiben, es bei einer Ausrüstung bis ans Ende der Fischertage bleibt. Mit zunehmenden Wissensstand und Fähigkeiten werden die Ansprüche immer spezieller, ein Chaos für den Geldbeutel.

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4. Die Fliegenschnur:

Leider treibt der Kommerz hier unglaubliche Blüten. Will man der Werbung glauben, wird in nächster Zukunft für jede Bachforelle mit einer anderen Färbung bei gleicher Größe eine jeweils andere Fliegenschnur benötigt. Spaß beiseite. Es gibt Situationen, in denen eine spezielle Schnur sehr hilfreich ist, d. h. aber nicht zwangsläufig, dass diese Situation nicht auch mit einer ganz normalen DT oder WF Schnur zu meistern ist. Als dritte Form möchte ich noch die TT dazu nehmen. DT = double taper ( doppelt verjüngt ), WF = weight forward ( Keule ) und TT = triangle taper ( Sperr ). Sie können mit jeder dieser drei Typen starten. Das Argument mit der Keule ( und mit der Sperr ) Leinenform wirft der Beginner weiter ist nach einigen Tagen der Übung nicht mehr zutreffend. Das Verkaufsargument die DT kann nach zwei Jahren der Benutzung umgedreht werden ( und man hat wieder eine neue Schnur zum fischen ) ist Blödsinn. Jedes Coating ( der Mantel der Fliegenschnur ) enthält Weichmacher. Diese diffundieren aus dem Mantel und mit der Zeit wird der Mantel spröde und porös. Wenn Sie eine Fliegenschnur zwei Jahre gefischt haben und Sie dann komplett von der Rolle ziehen, sieht der hintere Teil oft wie neu aus ( 90% der Fliegenfischerei findet in einem Distanzbereich von 12m bis 18m statt ). Leider hat der Mantel aber auch in diesem Bereich ein Großteil der Weichmacher verloren. Wird die Schnur umgedreht und gefischt, machen sich die selben Risse im Mantel wie in dem vorher benutzten Teil der Schnur bemerkbar. Punkt zwei, dadurch das die Schnur im hinteren Teil den Rollenkern nur selten verlassen hat, wird dieser Teil der ja nach Umdrehen vorne ist, fürchterlich am Wasser kringeln.

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5. Die Fliegenrolle:

Die grundsätzliche Bestimmung der Fliegenrollen ist es, die Fliegenschnur plus Backing ( Nachschnur ) aufzunehmen, sie ist ein Schnurbehälter! Ein paar Anforderungen sollte sie aber schon erfüllen. Ist sie z. B. mit einer Bremse ausgestattet, muss diese absolut zuverlässig funktionieren. Nichts führt sicherer zum Verlust des Fisches als eine Rolle die im Drill ruckt. Dann lieber eine Rolle ohne Bremse. Führt man sich vor Augen, dass mehr als 90% der Fische von Hand gedrillt werden, ist die Frage ob eine Bremse benötigt wird durchaus berechtigt. Ich bin überzeugt, dass eine Bremse von Nöten ist, allerdings eine, die gut funktioniert. Jeder Wurf am Fischwasser birgt die Möglichkeit den Fisch des Lebens an den Haken zu bekommen. Wenn dann die Bremse versagt... Lassen Sie sich bei der Anschaffung ordentlich beraten, die meiner Meinung nach beste Möglichkeit einem Fehlkauf vorzubeugen.

 

Ich habe hier ganz bewusst auf die Nennung von Fabrikaten und Preisen verzichtet. Es soll auch nur eine Einstiegshilfe sein, eine komplette Abhandlung würde problemlos mehrere Bücher füllen.

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6. Woher der Preis für die Fliegenausrüstung?

Speziell bei den Fliegenrollen wird immer gefragt warum diese so teuer sind. Im Vergleich zu Stationärrollen ist der Aufbau relativ einfach, es werden auch nicht acht oder mehr Lager verbaut. Die Erklärung ist relativ einfach. Wird z. B. ein Werkzeug zur Herstellung eines Auto Kotflügels gefertigt, ist der Preis gleich, egal ob es ein VW Golf oder einen Ferrari Kotflügel pressen wird. Der Unterschied ist einfach die Stückzahl der produzierten Kotflügel! Werden beim Golf etwa 60.000 Kotflügel mit einem Werkzeug hergestellt, sind es bei Ferrari nur 300. Wir haben ca. 2.000.000 Angler im Deutschland, aber nur ca. 40.000 Fliegenfischer. Es sind also die Produktionsmengen die den Preis bestimmen, egal um welchen Artikel es sich handelt.

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7. Trockenfliegen, Nymphen oder Streamer?

Die Auswahl der Fliegen beschränkt sich auf: Trockenfliegen, Nassfliegen, Nymphen, Streamer und Imitationen einiger Käfer. Die Nymphen beinhalten auch Aufsteiger und Auskriecher. Wenn die Nymphen etwas schneller untergehen sollen, können Goldkopfnymphen oder Tungstennymphen verwendet werden. Bitte beim Werfen darauf achten, dass die Rute nicht mit einer der Kopfnymphen getroffen wird! Eine vernünftige Wahl aus den angebotenen Fliegen wird am Anfang unmöglich sein. Zu den gängigsten gehören:

Trockenfliegen

Palmertypen, die Irresestible, Mosquito, Blue Dun, Märzbraune, Red Tag und Hexe. Von diesen eine Auswahl in den Größen zwischen 10 und 16 sollte zu Bissen führen.

Nymphen

Die Goldkopfnymphe in allen möglichen Ausführungen, Pheasent Tail, Bachflohkrebse (sind keine Nymphen werden aber oft als solche angeboten), evtl noch Steinfliegen Nymphen, je nach Gewässer. Bei den Steinfliegen darf die Größenauswahl zwischen 4 und 10 liegen, bei den anderen zwischen 8 und 14.

Streamer

Bei den Streamern kommt es darauf an, ob es auf Salmoniden, Zander, Hecht usw gehen soll. Da hilft die Beratung bei einem kompetenten Fachhändler unbedingt bei der Vermeidung von Fehlinvestitionen.

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Hier noch ein paar weiter führende Links

Fliegenfischen Bissanzeiger

vor dem Fliegenfischen kommt das Fliegenbinden
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