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Steelhead Fliegenfischen in Kanada - Teil eins

Fliegenfischen auf Steelhead in Britisch Kolumbien / Kanada


Am Kispiox in Kanada

Eigentlich, eigentlich hatte ich mir die Sache so gedacht. Ankunft in Vancouver um 11.00 Uhr Ortszeit. Den Leihwagen übernehmen und dann drei Termine in Vancouver erledigen. Anschließend nach Hope fahren, das liegt etwa 160 km östlich von Vancouver, ein Motel suchen und danach noch eine Steelhead am Ankunftstag fangen.

Das hatte ich bei meinen letzten 29 Besuchen nicht geschafft. Eigentlich...

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Der Abflug in München war für 09.45 Uhr geplant. Kurz vor erreichen des Flugplatzes bekam ich per Handy die Nachricht, dass der Flug um ca 4 Stunden verspätet starten würde. Soviel zu den Planungen für den Ankunftstag in Kanada!

Einen der Termine konnte ich noch erledigen und das mit dem Zimmer in Hope funktionierte auch, aber dann war es auch schon so dunkel, dass an Fliegenfischen nicht mehr zu denken war. Die ersten Steelhead wurden - erst - am zweiten Tag gefangen.

Der Leuchtglobus

Ich möchte niemanden verunsichern, aber dieses Beispiel, passiert im September 2007, soll ihnen zeigen das auch bei bester Planung nicht unbedingt alles nach Plan laufen muss.

Dieser Bericht soll bei einer eventuellen Planung eines Urlaubs zum Fliegenfischen im Westen Kanadas, in Britisch Kolumbien unterstützen. Ein solcher Urlaub, zum Fliegenfischen nach Kanada, kann Ihnen einen Lebenstraum erfüllen, wenn einige Punkte bei ihrer Planung beachtet werden. Die Tour führt von Vancouver über Hope, Williams Lake, Prince George, Smithers nach Terrace. Zum Abschluß dann noch ein paar Tage auf Vancouver Island. Alle Entfernungsangaben beziehen sich auf Hope!

Bei dem Termin in Vancouver, es handelte sich um Angelgeschäft, erwarben wir die benötigten Lizenzen. Wenn der Aufenthalt eine Woche überschreitet, kommt man am besten mit einer Jahreslizenz weg. Diese gilt auch fürs Fliegenfischen, immer vom ersten April bis zum 31 März des Folgejahres. Schöner Nebeneffekt, sollte einmal Interesse an der Winter Steelhead Fischerei bestehen, kann im nächsten Jahr mit der gleichen Lizenz im Februar oder März gefischt werden. Der Preis für die Grund Lizenz betrug 2007  can$ 90,00. Dazu kommt dann noch die Steelheadmarke, ohne die ist ein Fischen auf Steelhead verboten, mit ca can$ 40,00.  Wir fangen beim Steelheadfischen immer wieder Lachse, meistens Silberlachse. Möchte man einen dieser zur Zubereitung entnehmen, wird auf jeden Fall noch die Salmon Marke gebraucht, welche mit ca can$ 30 zu Buche schlägt. Alles in Allem plus Steuer ergibt einen Betrag von etwa can$ 180,00. Zu weiteren Lizenzen, die an gewissen Gewässern nötig sind, kommen wir später

Die erste Nacht in Britisch Kolumbien / Kanada ist für viele, mich eingeschlossen, meist etwas kurz. Mir ist es auch schon passiert, daß ich überhaupt kein Auge in dieser ersten Nacht zugemacht habe. Natürlich ist die Erwartung und die Aufregung mit Schuld, der wichtigste Punkt ist allerdings die Zeitverschiebung von neun Stunden. Wenn man sich um 22.00 Uhr hinlegen möchten ist es für den Körper 07.00 Uhr früh, und mit jeder Minute wiird es schlimmer. Seien Sie nicht unzufrieden wenn nur drei oder vier Stunden geschlafen wird, für die Zweite Nacht gibt es ein recht wirksames Rezept. Auf jeden Fall am zweiten Tag tagsüber auf Schlaf in irgendeiner Form verzichten, abends zur Unterstützung zwei Kokanee Bier trinken und dann ins Bett. Bei mir ist die Schlaferei erst nach einer Woche halbwegs normal. Noch etwas: Wer allerdings glaubt er hätte in BC Schlafprobleme, lasse sich bei der Rückkehr nach Europa überraschen. Dann gibt es paar Tage richtige Probleme. Deshalb dringend bei der Planung darauf achten, dass nach einer Rückkehr noch ein paar freie Tage da sind.

Highway in Kanada

Am dritten Tag machten wir uns auf den Weg nach Norden. Von Hope nach Prince George sind es 650 km. Zuerst führt der Weg am Highway # 1 durch eine Schlucht entlang des Frasers. Eine typische Touristen Attraktion ist das Hell´s Gate. Da quetscht sich der Fraser durch einen besonders engen Teil der Schlucht. Ob Sie nur von oben, der Highway ist da ca 100m über dem Wasserspiegel, ein Foto machen oder mit der Seilbahn zum Restaurant am Fluss hinunter fahren, bleibt Ihnen überlassen.

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Nachdem die Fraser Schlucht Richtung Norden verlassen wurde, ändert sich das Landschafts Bild drastisch. Bei der Ortschaft Lytton, ca 110 km von Hope entfernt, wird der Fraser verlassen und dem Thompson River gefolgt. Die Landschaft hat eindeutig Wüsten Charakter, und darin der blaue Thompson, ein wunderschönes Bild.

Fliegenfischen am Thompson auf Steelhead kann grandios sein, nur nicht in der Jahreszeit (September), in der man üblicherweise auf dem Weg zum Bulkley River ist. Der Thompson River ist dafür bekannt, dass phantastische Steelhead mit der Trockenfliege beim Fliegenfischen im Swing gefangen werden können, aber erst ab Ende Oktober! Genießen Sie trotzdem die Fahrt und die Ausblicke an diesem Fluss und wenn Sie den Ort Cache Creek passieren, sind Sie ziemlich im Zentrum zum Fliegenfischen mit Trockenfliegen. Sollten Sie sich lang genug drüben aufhalten, ist dieser Ort die erste Adresse für einen Versuch eine Steelhead im Swing zu fangen. Am besten gehen Sie mit einer 13 - 14 Fuß Zweihandrute, #9/10 an die Sache ran.

Wolfgang Fabisch am Bulkley

Mit dem Thompson erreichen Sie den ersten Fluss, an dem eine zusätzliche Lizenz fällig wird. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes classified water. Diese Gewässer gibt es in der Klasse eins und zwei. Die Tageskartenpreise für ein Gewässer Klasse zwei sind can$22,00, für ein Klasse eins Gewässer can$44,00.

Als grobe Regel kann man sagen, daß alle klassifizierten Gewässer die leicht mit einem Fahrzeug zu erreichen sind die Klasse zwei haben, diejenigen die eher schwer, mit Hubschrauber oder sehr langen Märschen zu erreichen sind, die Klasse eins haben.

Achten Sie schon beim Kauf Ihrer Grundlizenz darauf, dass Sie die Broschüre - Freshwater Fishing Synopsis - mitnehmen. Diese Broschüre wird für jedes Jahr neu aufgelegt und enthält alle Grundbestimmungen zum Fischen und Fliegenfischen nach Gewässern geordnet.

British Columbien ist in acht Regionen in diesem Heft aufgeteilt. Je nach Region finden Sie das Gewässer das befischt werden soll, mit Grenzen und Bestimmungen. Die aktuellsten Regelungen finden Sie dann direkt am Gewässer. Diese werden an markanten Stellen durch Anschlag bekanntgemacht. Es ist sicher eine sehr gute Idee in einem erreichbaren Angelladen nach den örtlichen Bestimmungen zu fragen. Ein Beispiel: Der Coquihalla bei Hope konnte von mir erstmals 2006 und dann 2007 befischt werden, die Jahre davor war er geschlossen. Wichtig: Die Kanadier verstehen bei Regelverstößen absolut keinen Spaß. Bei einem solchen können Sie sich so schnell im nächsten Flieger nach Europa wiederfinden, so schnell schauen Sie nicht. Gleich noch eine extrem wichtige Regel: Für ganz BC gilt - Einzelhaken ohne Widerhaken. Ein Verstoß gegen diese Regel kann auch sehr schnell zum vorzeitigen Abruch der Reise führen

Auf dem Weg nach Prince George sind noch zwei weitere Positionen zu erwähnen. Williams Lake in Sachen Fliegenfischen, Barkerville in touristischer.

Williams Lake: 400km

Etwa 60km Östlich von WL kommt man an den Horsefly River. Dieser kann, wenn genug Sockeyes aufgestiegen sind, eine tolle Regenbogen Fischerei bringen. Vermeiden Sie aber bitte den Blödsinn dort aufs Geratewohl hinzufahren. Erstens ist es ein Class 2 Fluss und zweitens kann es absolut sein, daß bei zu geringem Aufstieg der Lachse die großen Regenbogen nicht aus dem See aufsteigen. Wenn Sie WL erreichen, finden Sie auf der rechten Seite einen kleinen Fliegenfischer Laden, der von einem Freund von mir, ein Native Namens Lou betrieben wird. Fragen Sie dort nach und wenn er sagt, dass es Sinn macht, können Sie auch gleich die Lizenz erwerben.

Barkerville: 600 km

Barkerville ist eine wieder hergerichtete Goldgräberstadt. Auf Ihrem Weg nach Prince George kommen Sie durch den Ort Quesnel, etwa 120km von Williams Lake entfernt. Von dort führt eine Stichstraße Richtung Osten nach Barkerville, einfach 85km. Hin und zurück 170km, das heißt, mit Anschauen des Ortes ist ein halber Tag weg. Wenn der Urlaub unter 18 Tagen liegt, sollte man da schon mal überlegen. Sehenswert ist der Ort sicher. Es leben sogar noch einige Schürfer dort, die von ihrer Ausbeute leben.

Prince George: 650 km

Sollten Sie Barkerville besucht haben, ist es spätestens hier an der Zeit ein Übernachtung vorzusehen. Im anderen Fall kann man sicher versuchen bis Smithers durchzufahren, daß sind allerdings von Hope aus 1000 km. Diese in 12 Stunden zu fahren ist fast unmöglich, 14 - 16 Std ist viel realistischer.

Houston: 940 km

Zusammenfluss von Morice und Bulkley River. Außerdem der Ort, der sich rühmt die größte Fliegenrute der Welt zu haben.

Smithers: 1000 km

Der Aufenthalt in oder um Smithers sollte 3 - 4 Tage dauern, vorausgesetzt der Bulkley ist befischbar. Der interessante Teil des Bulkley´s beginnt unterhalb der Ortschaft Houston ( 940 km ), ab dem Zusammenfluss des Morice mit dem Bulkley. Der eigentliche Quellfluss ded Bulkley River ist der Morice. Von diesem Zusammenfluss bis Trout Creek, eine Stelle 20 km unterhalb von Smithers, sprechen wir von 85 km Fischwasser. Davon sind ohne Boot über die vorhandenen Zufahrten ca 15 - 20 km erreichbar, gute Kondition vorausgesetzt. Einige markante Punkte sind die Quick Bridge, Telkwa, Smithers und Trout Creek.

Lesen Sie im zweiten Teil meiner Kanada Geschichte wie die Sache weiter ging.

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