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Unterschied Angeln - Fliegenfischen
Teil eins Fliegenfischen auf Forellen
Teil zwei Fliegenfischen am See
Teil drei Fliegenfischen Gerät
In Berchtesgaden 2017
Die Initiative rettet die Mur.
Mit der Fliege an der Tirolerache
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Wurfökonomie: mit möglichst wenig Aufwand möchte ein Fliegenfischer so viel wie möglich erreichen. Schnüre so langsam wie möglich werfen, um ihren Flug genau kontrollieren zu können - den richtigen Zeitpunkt des Wendens zwischen vor - zurück, Größe - Form einer sich hinter dem Vorfach bildenden Schlaufe oder auch eine dosierte Annäherung an eine Lücke in der Ufervegetation, durch welche eine Schnur geführt werden soll oder für eine kurzfristige Richtungskorrektur, falls plötzlich ein aufsteigender Fisch seinen Standort verrät. Durch zu schnelle Schwünge wird dies verhindert, es wird zu Hängern führen, bevor eine Korrektur des Wurfes möglich ist. Unnötige Leerschwünge sollten Fliegenfischer vermeiden, da Fliegen nur fangen, solange sie im Wasser sind!
Diesen schnellen österreichischen Wurfstil hat ein Fliegenfischer aus dem früheren Gebrauch von Seidenschnüren entwickelt, er sollte damals helfen, die Schnur im Flug von Tropfwasser zu befreien, was durch moderne Materialien nicht mehr nötig ist. Fliegenfischen mit Seidenschnüren erwartete vom Fliegenfischer, diese Schnüre nach einem Angeltag zu trockenen damit sie nicht schimmeln. Häufig hört man beim Fliegenfischer die Devise “High Speed - High Line", also schnelle Schwünge - hohe Schnurführung. Nur ist es bei schnell geführter Schnur schwierig, Pausen zwischen Vor- Rückschwung genau einzuhalten, gelingt dies nicht im richtigen Bruchteil einer Sekunde, verabschiedet sich Fliege oder Nymphe auf Nimmerwiedersehen, indem sie mit Schallgeschwindigkeit anzeigendem Peitschenknall die Schallmauer durchbricht, dabei mit ihrem entwickelten Tonnengewicht das feine Vorfach sprengt. Auch eine langsame Schnur lässt sich hoch führen, dabei allerdings mit sehr viel besserer Kontrolle, was gerade auch dem Fliegenfischer ohne 30 Jahre Wurfpraxis das Leben erheblich leichter macht. Ein Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung wird selbstverständlich jeden gewünschten Wurf in jeder denkbaren Geschwindigkeit vorführen, jede Variation wird kinderleicht aussehen. Er wird beste Argumente für seinen bevorzugten Stil ins Feld führen und es wird sich wunderbar einleuchtend anhören. Aber dann alleingelassen öffnet sich dem Neuling im Fliegenfischen plötzlich ein Himmel mit Problemen, von denen Profis im Fliegenfischen mit all ihrem Können natürlich nichts ahnen lässt!
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Fliegenfischer setzen Imitationen von Wasserlebewesen ein, welche sich in folgende Gruppen gliedern:
1. Trockenfliegen
2. Naßfliegen
3. Nymphen -
Larven
4. Streamer
5. Reizfliegen
Eng verbunden mit dem Fliegenfischen ist das Fliegenbinden, welches für viele Fliegenfischer einen großen Teil
der Freude an ihrem Hobby birgt. Fliegenbinden setzt eine genaue Kenntnis des Insektenlebens mit verschiedenen Entwicklungsstadien vom Ei bis zum flugfähigen Insekt voraus, dieser Lernprozess
wird neben dem Fliegenfischen eine weitere, lebenslang sich entwickelnde Liebhaberei erschließen.
Um sich den Anfangsgründen dieses Feldes ohne (kostspielige) Reibungsverluste durch typische
Missgriffe des Anfängers zu nähern, ist dem interessierten Neuling eine Teilnahme an einem Fliegenbindekurs dringend zu empfehlen. Um ihm diese Mühe zu versüßen, sei versichert, dass es mehr als
nur ein Vergnügen ist, einem Könner beim Fliegenfischen - Fliegenbinden zuzusehen dabei unter seiner sachverständigen Anleitung selbst erste Imitationen zu zaubern! Dies allerdings erst als zweite Stufe,
denn für den Anfang ist es völlig hinreichend, sich im Fachhandel mit einer kleinen Auswahl fertig gebundener Fliegen zu versorgen. Hierfür sei empfohlen, sich jeweils in Gewässernähe, das man
befischen will, mit den passenden Mustern zu versorgen, denn ein kompetenter Fachhändler kennt seine umliegenden Gewässer genau und weiß, welche Muster in der jeweiligen Jahreszeit und Wetterlage am
fängigsten sind.
Als Ersatz für verlorene oder beschädigte Fliegen empfiehlt es sich, für jedes Muster mindestens ein bis zwei Fliegen in Reserve zu haben. Jedes Grundmuster, aus denen
erste Sortimente bestehen, sollte auf drei bis fünf verschiedenen Hakengrößen vorrätig sein, da Ködergrößen vom Frühjahr mit den größten Mustern über die Saison bis zum Herbst bei gleichbleibenden
Mustern stetig abnehmen:
Frühjahr - Forelle: 8 - 10, Äsche: 14 - 16 / Sommer - Forelle: 12 - 16, Äsche: 16 - 18 Herbst - Forelle: l6 - 18, Äsche: 20 - 22
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Voll entwickelte Nymphen steigen zur Wasseroberfläche und schlüpfen als Subimago engl. "Dun" aus ihrer Larvenhaut. Bei trockener Witterung können Flügel noch innerhalb der Larvenhaut austrocknen, so dass Fliegen in ihrem eigenen Gehäuse gefangen ist und ertrunken von Strömungen abgetrieben werden. In diesem Stadium wird sie engl. Stillborn genannt. Wenn ihr Schlupf gelungen ist, sitzen nahezu fertige Fliegen als Subimago mit lochaufgerichteten Flügeln zum Austrocknen auf der Wasseroberfläche, die sie verlassen, sobald die Flügel völlig ausgehärtet sind. Nach ihrem ersten Flug zum Land verwandelt sich Subimagos durch eine zweite Häutung in das fertige, geschlechtsreife Insekt, nun Imago (engl. "Spinner") genannt, das sich sofort für die Befruchtung einen Partner sucht. Befruchtete Imagoweibchen kehren zum Wasser zurück, um dort ihre Eier abzulegen und dann zu sterben. Als engl. Spent Spinner treiben sie tot ab und ein neuer Lebenszyklus entwickelt sich in den Eiern.
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Trockenfliegen werden auf dem Wasser schwimmend angeboten und imitieren Insekten im Subimago-Stadium oder Spinner, welche zur Eiablage gekommen sind. Die Schwimmfähigkeit erhält Trockenfliegen in ihrer geflügelten oder ungeflügelten Form durch viele borstige, gespreizten Hecheln. Nach einem Biß wird sie durch vorsichtiges Spülen gesäubert und durch einige Luftwürfe getrocknet. Zusätzlich kann sie gefettet werden, um die Schwimmfähigkeit zu fördern. Bei sehr gut gebundenen Fliegen ist das allerdings nicht nötig. Eine Variation von Trockenfliegen sind Imitationen von unabsichtlich auf das Wasser geratenen Landinsekten wie Palmer als Imitation verschiedener Raupen, welche von Ästen fallen.
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Nassfliegen werden eingesetzt, wenn Nymphen aufsteigen und im Oberflächenfilm des Wassers
hängenbleiben und ihren Schlupf vollziehen. Auch tote Spents können mit Nassfliegen imitiert werden. Da aber tote Fliegen nur geringen Nährwert besitzen, ist diese Art des Fischens nicht sehr
bedeutend. Im Gegensatz zur trockenen durchdringt Nassfliegen Oberflächen aufgrund ihrer weicheren, nach hinten gebogenen Flügel und Hecheln. Durch das typische Erscheinungsbild
sind die beiden Arten leicht voneinander zu unterscheiden.
Nymphen
Nymphen werden am Gewässergrund angeboten. Auffällig ist ihr deutlich schlichteres Erscheinungsbild, mit dem
sie sich von den markanten Mustern trockener und nasser Fliegen unterscheiden - meist nur ein Kopf mit kurzen Hecheln, kurzer und kräftiger Körper und eventuell zwei bis drei Schwanzfäden. Als
von Sommer bis Herbst äußerst erfolgreich haben sich in den letzten Jahren Goldkopfnymphen als Imitationen von Köcherfliegenlarven (engl. "Sedge") erwiesen, deren glänzender Messingkopf
einen starken Reiz ausübt. Köpfe aus massivem Metall sorgen außerdem für das nötige Gewicht, um Nymphen schnell absinken zu lassen.
Während Trockenfliegen nur während kurzer
Schlupfzeiten fangen (der berühmte “Abendsprung"), funktionieren Nymphen den ganzen Tag - natürliche Nymphen bilden die Hauptnahrung von Fischen.
Besonders große Exemplare der Bachforelle
steigen nicht mehr nach Fliegen auf der Oberfläche, da der Aufwand nicht lohnt - es sei denn, es würden sich große Steinfliegen oder Maifliegen zeigen, die Happen mit ausreichendem Nährwert bieten.
Beide Arten sind bei uns aufgrund der Verschmutzung der Natur allerdings selten geworden. Bemerkenswerterweise lohnt es sich allerdings dennoch, diese beiden Fliegen zu ihrer Schlupfzeit anzubieten -
die Fische scheinen sich trotz des seltenen Auftauchens der Originale an sie zu erinnern.
Streamer
Streamer imitieren Beutefischchen großer Salmoniden wie Koppen und Elritzen.
Diese großen Kunstfliegen auf Haken der Größe 4, 6 oder 8 werden eingesetzt, um kapitale Salmoniden, aber auch Hechte, Zander und Barsche zu verführen. Um den Köder zügig zum Grund zu bringen, werden
Streamer an Sinkschnüren, bzw. sinkender Spitze angeboten - weil sie besser geführt werden können, je geringer ihr eigenes Gewicht ist.
Lachsfliegen
Reizfliegen (auch Lachsfliegen
genannt) sind sehr große und auffällige Fantasiemuster, welche mit ihrem Farbreiz verführen. Für den Fang großer Salmoniden, besonders Lachs,
und anderer Raubfische.
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Autor: Vincent Kluwe
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