Sicherlich gehört das Goldwaschen nicht zu den typischen Breitenhobbys, wenn man von den Waschstellen, die für Kinder und Touristen betrieben werden, einmal absieht. Es ist, zum Glück, auch nicht jedermanns Sache, sich stundenlang mit einer Schaufel ins meist eiskalte Wasser zu stellen und zu schaufeln. Wenn man sich dann selbst am Abend mit einem krummen Rücken ins Bett quält, ist die Frage, ob es das Wert ist, nur zu verständlich. Am nächsten Morgen geht es dann mit frischem Mut wieder zur Sache.Neben einem gewissen Gespür ( ebenso wie beim Fischen oder Fliegenfischen ), ist Ausdauer eine nötige Eigenschaft. Meiner Meinung nach hören über 80 Prozent derjenigen, die mit dem Goldwaschen
angefangen haben, noch im ersten Jahr wieder auf. Zum einen mag das daran liegen, dass die Erwartungen total überzogen sind, zum anderen daran, dass der körperliche Einsatz total unterschätzt wird. Eine richtig gute Idee ist es, sich mit jemanden in Verbindung zu setzen, der schon etwas Erfahrung gesammelt hat. Auch dann bitte den eigenen Verstand nicht ausschalten. Ich habe da schon Sachen erlebt, von völlig bodenlosen Übertreibungen abgesehen, oder Bedrohungen direkt am Wasser ( von denen man sich als Anfänger wohl ins Bockshorn jagen lassen kann ), hab ich selten soviel Neid und Missgunst erlebt, wie unter Goldsuchern.
Goldwaschen und Fliegenfischen miteinander verbinden, warum eigentlich nicht. Ist man doch beim Fliegenfischen oft genug an Gewässern, die goldführend sind. Ob bei uns in Deutschland, in Österreich, der Schweiz oder Kanada ist völlig egal, einen Versuch ist es allemal wert. Es wurde schon in Bächen Gold gefunden, in denen überhaupt keins vorkommen dürfte. Nachfolgend Erfahrungen, die ich in der kurzen Zeit meiner Aktivität machen durfte. Erstaunlicher Weise sind meine Erfolge bis jetzt in Europa mit Abstand besser als in Kanada.
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Über 35 mal habe ich Britisch Kolumbien in Kanada seit 1990 zum Fliegenfischen auf Steelhead besucht. Natürlich wurde die Idee zum Goldwaschen dort geboren. Bereits zur Jahrtausend Wende erwarb ich meine erste Blechschüssel in Yale am Fraser. Einige spontane Versuche endeten immer erfolglos, egal ob in Britisch Kolumbien oder bei uns, so schlief das Interesse wieder ein.
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2005 hatte ich beim Fischen am Coquihalla die Gelegenheit, einem Digger beim Goldwaschen zuzuschauen, allerdings mehr aus der Ferne. Ich habe mich jahrelang darüber geärgert, dass ich diesen nicht angesprochen habe. Immerhin führte dieses Erlebnis zum Kauf meiner ersten Kunststoff Waschschüssel.
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Abermals mussten einige erfolglose Jahre vergehen, bis ich in 2010 die Gelegenheit bekam, dass 2005 versäumte nachzuholen. Seitdem habe ich einige Versuche an diversen Gewässern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Britisch Kolumbien starten können.
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Die ersten Schritte beim Goldwaschen in Deutschland durfte ich mit Karl Ochantel in der Oberpfalz machen. Ein sehr angenehmer Mann, bei dem die Menge eher zweitrangig ist. Der Nachweis eines Goldvorkommen im Bach ist das Ziel, dann natürlich auch die Technik des Waschens. Ich möchte mich hier nochmal beim Karl für seine Geduld und Ausführungen bedanken. Bei den verwendeten Hilfsmitteln sollten keine Kompromisse gemacht werden ( dazu mehr unter Werkzeuge ).
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